In Istanbul wurde des 80. Jahrestags des Sieges des chinesischen Volkes im Widerstandskrieg gedacht
Am 26. August fand in Istanbul eine Gedenkveranstaltung mit dem Titel „80. Jahrestag des Sieges des chinesischen Volkes im Widerstandskrieg und des Sieges im weltweiten antifaschistischen Krieg“ statt, gemeinsam organisiert vom Generalkonsulat der Volksrepublik China in Istanbul und der Marmara-Gruppe-Stiftung.
Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit zwischen dem chinesischen Generalkonsulat in Istanbul und der Marmara-Gruppe-Stiftung organisiert.
Das Programm begann um 15:30 Uhr in der historischen Residenz Said Halim Pascha mit einer Fotoausstellung zur japanischen Besatzung. Anschließend folgte ein Seminar mit dem chinesischen Generalkonsul in Istanbul, Wei Xiaodong, sowie Wissenschaftlern, Diplomaten und Meinungsträgern.
„An die Vergangenheit zu erinnern, ist eine Garantie für den Frieden“
In seiner Eröffnungsrede hob Generalkonsul Wei den Widerstand des chinesischen Volkes gegen Japan und Chinas Rolle im Zweiten Weltkrieg hervor.
Er konzentrierte sich auf drei Schwerpunkte: die historische Rolle Chinas im Widerstandskrieg, Chinas Beitrag zur Gestaltung der Nachkriegsordnung sowie die Entwicklung der chinesisch-türkischen Beziehungen.
Wei erklärte, China sei „als eines der frühesten und am längsten widerstehenden Länder“ die Hauptlast der asiatischen Front mit großen Opfern getragen habe; in 14 Jahren des Widerstands habe China über 35 Millionen Verluste erlitten und wirtschaftliche Schäden von mehr als 600 Milliarden US-Dollar.
„China ist eine der Gründerkräfte der Nachkriegsordnung“
Wei betonte Chinas wichtige Rolle bei der Entstehung der Vereinten Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf der Konferenz von San Francisco habe China das Prinzip der Gleichheit aller Staaten – ob groß oder klein – verteidigt. „Taiwan ist ein unveräußerlicher Teil Chinas; dies ist ein Grundpfeiler der Nachkriegsordnung“, sagte er.
Internationale Dokumente – die Kairoer und Potsdamer Erklärung sowie die Kapitulationsurkunde Japans – bestätigten klar Chinas Souveränität über Taiwan. „Die Ein-China-Politik in Frage zu stellen, heißt die Legitimität der Nachkriegsordnung in Frage zu stellen.“
„Die strategische Zusammenarbeit mit der Türkei vertieft sich“
Wei widmete den chinesisch-türkischen Beziehungen breiten Raum: China sei heute der größte Handelspartner der Türkei in Asien und weltweit der zweitgrößte; das bilaterale Handelsvolumen habe 2024 48,3 Milliarden US-Dollar erreicht.
Mit einem im Mai 2025 unterzeichneten neuen Luftverkehrs-MoU sei die Zahl der wöchentlichen Flüge auf 98 gestiegen; zudem seien im Juni Vereinbarungen zum RMB-TRY-Swap erneuert worden. Die Integration der Belt-and-Road-Initiative mit der Mittel-Korridor-Strategie schreite zügig voran.
„China ist entschlossen, seine Beziehungen zur Türkei auf ein höheres Niveau zu heben und gemeinsam zum Weltfrieden beizutragen“, so Wei.
„China und die Türkei sind Völker, die den Frieden lieben“
Gegenüber CGTN Türk wies Wei nach der Veranstaltung darauf hin, dass der Gedenktag in der Türkei auf einen bedeutsamen Tag falle: „Heute ist der Tag des Sieges – der Beginn des Türkischen Unabhängigkeitskrieges.“
China und die Türkei hätten in der Geschichte hohe Preise für den Frieden gezahlt und verträten heute in vielen internationalen Fragen ähnliche Positionen.
„Wir erinnern uns an die Geschichte, um eine bessere gemeinsame Zukunft zu bauen. Wir müssen aus der Geschichte lernen und einen dauerhaften Frieden aufbauen“, sagte er und betonte die Bedeutung des fortgesetzten Dialogs auf Führungsebene.
Besuch von Präsident Erdoğan in China
Wei verwies zudem auf den bevorstehenden China-Besuch von Präsident Recep Tayyip Erdoğan zum SCO-Gipfel:
„Ich bin überzeugt, dass nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs ein klarerer Fahrplan für die chinesisch-türkischen Beziehungen gezeichnet und eine schönere gemeinsame Zukunft geschaffen wird.“
Abschließend sagte er: „Vielleicht können wir die Geschichte nicht ändern, aber wir können aus ihr lernen – um einen dauerhaften Frieden auf festeren Grundlagen zu errichten.“
Stiller Widerstand: „Vom Krieg zum Frieden“
Zu den bemerkenswerten Beiträgen zählte der Vortrag von Prof. Dr. Nilüfer Narlı „Vom Krieg zum Frieden: Beiträge, Herausforderungen und das Schweigen der Frauen im Zweiten Weltkrieg“, mit Fokus auf unsichtbare Arbeit, erlittene Leiden und Rollen in Friedensprozessen.
Multinationale Teilnahme
Das Seminar begann mit einer Videobotschaft des Scheich-ul-Islam von Aserbaidschan, Allahschukur Paschazade. Eröffnungsreden hielten Dr. Akkan Suver, Präsident der Marmara-Gruppe-Stiftung, und Prof. Dr. Sezgin Bilgiç.
Zu den Rednern vor Ort zählten Prof. Dr. Hasan Ünal, Prof. Dr. İlber Ortaylı und Prof. Dr. Nilüfer Narlı.
Videobotschaften kamen außerdem vom ehemaligen iranischen Botschafter in Wien Ali Asghar Soltanieh, vom ägyptischen Wissenschaftler Dr. Ahmed Mostafa sowie von Karin Kneissl, Österreichs ehemaliger Außenministerin und Präsidentin des Thinktanks G.O.R.K.I.
„Die Geschichte nicht zu vergessen, ist die Grundlage des Friedens“
Die Teilnehmer betonten die Notwendigkeit, Chinas historische Rolle im antifaschistischen Kampf stärker anzuerkennen, die historische Erinnerung zu bewahren und eine friedliche Zukunft zu gestalten.
Die Veranstaltung endete mit einem Gedenk-Empfang.
Deutsche Nachrichtenagentur Wp Aktuell