Bulgarien strebt eine OECD-Mitgliedschaft bis Ende 2026 an
Sofia, 3. November (Hibya) – Der bulgarische Vizepremierminister und Verkehrs- und Kommunikationsminister Grozdan Karadzhov gab bekannt, dass Bulgarien beabsichtigt, seinen Beitritt zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis Ende 2026 abzuschließen. Karadzhov sprach auf dem Forum „Partnerschaft für Entwicklung: Staat und Wirtschaft im OECD-Beitrittsprozess Bulgariens“, das von der Britisch-Bulgarischen Handelskammer organisiert wurde und über 70 Unternehmen, Institutionen und internationale Organisationen zusammenbrachte.
Nach Aussage von Karadzhov wird der OECD-Beitritt ein starkes Signal an die internationale Geschäftswelt senden, dass Bulgarien ein stabiles und vorhersehbares Investitionsumfeld bietet. Er betonte, dass die Mitgliedschaft dazu beitragen werde, die öffentlichen Institutionen zu stärken, das Wirtschaftswachstum zu fördern, die Kreditwürdigkeit des Landes zu verbessern und den Lebensstandard der Bürger zu erhöhen.
Karadzhov erinnerte daran, dass die Ursprünge der OECD auf die Initiative des US-Außenministers George Marshall vor 78 Jahren zurückgehen, der den Nachkriegs-Wiederaufbauplan entwickelte, der die Grundlage der Organisation bildete. Er wies darauf hin, dass Bulgarien dieses Ziel seit Jahren verfolgt und seit seiner offiziellen Interessensbekundung im Jahr 2007 umfassende Reformen in Schlüsselbereichen wie Besteuerung, Arbeitsrecht, Korruptionsbekämpfung und Wettbewerbspolitik umgesetzt hat.
Bulgarien hat 16 der 25 obligatorischen technischen Überprüfungen, die von OECD-Ausschüssen durchgeführt werden, erfolgreich abgeschlossen und beteiligt sich aktiv an politischen Diskussionen innerhalb der Organisation. Karadzhov stellte fest, dass die Erfahrungen von Ländern wie Polen, Tschechien, Ungarn und den baltischen Staaten die positiven Auswirkungen einer Mitgliedschaft zeigen — insbesondere einen erheblichen Anstieg ausländischer Investitionen in den Transport- und Logistiksektor sowie eine Verdoppelung des Handelsvolumens.
Er betonte, dass die Vorteile des OECD-Prozesses schon vor einer vollständigen Mitgliedschaft sichtbar seien, da die erforderlichen Reformen die Modernisierung staatlicher Institutionen fördern und die Transparenz erhöhen. Karadzhov hob hervor, dass die Nationalversammlung die notwendigen Gesetzesänderungen vorrangig verabschieden müsse, um den reibungslosen Ablauf des Prozesses sicherzustellen.
Er forderte zudem bulgarische Unternehmen auf, sich an die OECD-Standards anzupassen, da dies ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und die wirtschaftliche Gesamtleistung des Landes in den kommenden Jahren verbessern werde.
Deutsche Nachrichtenagentur Wp Aktuell